Pünktlich zum Herbstanfang bin ich, bewaffnet mit einem Fotoapparat, auf die Jagd nach den Schönheiten dieser Jahreszeit gegangen.
Herrlich! Die Sonne wirft Ihr besinnliches Licht auf die Blätter und in der Luft liegt ein wunderbar würziger Duft.
Der Herbst - für mich "die" Jahreszeit für die Sinne!
Die dunkelrosa Apfelrose (Rosa rugosa) kreuzt als Erste meinen Weg. Diese Wildrose, auch Kartoffelrose oder Sylt-Rose genannt, kennt fast jeder.
Die Apfelrose ist eine anspruchslose und sehr widerstandsfähige Pflanze. Sie trotzt dem Wind ebenso wie der Hitze, sogar Salz kann ihr nichts an haben. Ich habe mal gelesen "Wo die Apfelrose nicht in der Lage ist zu wachsen, dort ist auch das Leben für den Menschen nicht empfehlenswert".
Ihre zahlreichen Blüten locken mit Ihrem schönen Wildrosenduft von Juni bis September Bienen und Hummeln an, auch Käfer kommen nicht an ihr vorbei.
Aber das ist noch längst nicht alles, was die Apfelrose zu bieten hat. Wer hat in Kindertagen keine Bekanntschaft mit "Juckpulver" gemacht?
Im Herbst schmückt Sie sich mit eßbaren Hagebutten. Aus den reifen, dicken, roten Früchten lässt sich Marmelade und Tee herstellen.
Ich überlasse diese Leckerei lieber den Vögeln. Meisen und Amseln fallen gerne über das Fruchtfleisch her, während Finken die Samen bevorzugen.
Die weiße Apfelrose (Rosa rugosa alba) steht Ihrer rosa Kollegin in nichts nach.
Beide machen sich gut als Hecke, ganz besonders auf einem Friesenwall macht diese Wildrose eine gute Figur. Mit Ihrer Höhe von 150cm und Breite von 100cm fällt die Apfelrose eher klein aus.
Ein Allrounder für den pflegeleichten und natürlichen Garten. Gut zu wissen, die Apfelrose vermehrt sich durch Ausläufer.
Eine weitere robuste Heckenpflanze, den eingriffelige Weißdorn (Crataegus monogyna), treffe ich am Wegesrand. Der Weißdorn benötigt zwar einen nährstoffreichen Boden, stellt aber sonst kaum Ansprüche.
Von Mai bis Juni zeigt er seine kleinen weißen Blüten, ihr starker Duft lässt Bienen schwach werden.
Im Spätsommer erscheinen die zahlreichen dunkelroten, eher kleinen Früchte. Über diese üppig gedeckte Tafel freuen sich die Vögel.
Mit einer stattlichen Höhe von 500cm und einer Breite von 200cm wird der Weißdorn ziemlich groß. Das macht aber nichts, durch einen beherzten Rückschnitt lässt er sich klein halten. Ab Juli sollte kein Rückschnitt mehr vorgenommen werden, da sonst die Blüten und Früchte im Folgejahr ausbleiben.
Autsch!.....auf den ersten Blick habe ich die spitzen Dornen gar nicht bemerkt. Dank der Dornen ist eine Hecke aus Weißdorn ein schmerzhaftes Hindernis für Ein- und Ausbrecher.
Viele kleine Stacheln hat die wilde Brombeere (Rubus fruticosus). Da kommt mir doch glatt ein Exemplar vor die Linse, an dem, neben der Frucht, auch noch weiße Blüte zu sehen ist.
Die Blüten erscheinen von Juni bis August, im September bilden sich die blauschwarzen Früchte. Buh!... die überlasse ich gerne den Vögeln, da sie mir etwas zu sauer sind.
Für den Garten gibt es in Baumschulen süße Sorten, die sogar stachellos sind, wie zum Beispiel die Sorte "Jumbo". In der Regel sind Brombeeren anspruchslos und pflegeleicht.
Ups! Was ist das? Sieht aus wie eine zierliche Form der Apfelrose.
Diese schöne Wildrose ist eine Bibernellrose (Rosa pimpinellifolia).
Wären mir die schwarzen Hagebutten nicht ins Auge gefallen, dann wäre sie bei mir glatt als Apfelrose durchgegangen.
Kein Wunder, denn die Bibernellrose, auch Dünenrose genannt, unterscheidet sich kaum von ihr. Die Bibernellrose ist ebenso anspruchslos und robust. Sie wird lediglich doppelt so breit.
Nicht nur die Wildrosen verzaubern den Herbst. Auch andere Strauch- und Beetrosen zeigen ihre Blüten bis in den November.
Zum Beispiel die Strauchrose Westerland (Rosa Westerland) vom Züchter W. Kordes´Söhne. Sie zeigt ihre halbgefüllten, orangen Blüten von Juni bis November.
Die circa 10cm großen Blüten verströmen einen blumigfruchtigen Duft, ihre Farbe passt perfekt in den Herbst.
Beim Anblick dieser "Früchtchen" traut sich keine Blattlaus auf die Rose.
Die beiden frechen Spatzenkinder fühlen sich sichtlich wohl auf der Strauchrose. Ausgelassen wippen sie auf den dünnen Zweigen und lassen sich von mir nicht stören.
Die vielen geschlossenen Knospen versprechen eine lange Blüte.
Die Strauchrose Westerland soll circa 150cm hoch und 80cm breit werden.
Die Blüte zeigt sich anfangs in einem satten Orange mit der Zeit wird die Farbe heller und fällt ins Apricot, die Mitte ist gelb.
Eigentlich ist Orange gar nicht meine Farbe, doch im Frühling und im Herbst mache ich da gerne einmal eine Ausnahme (und im Sommer stelle ich etwas davor).
Angeblich soll die Rose Westerland auch für den Kübel geeignet sein. Na ratet mal, wer das gleich mal ausprobiert.
Wo wir gerade bei knalligen Farben sind. Die Herbst-Aster `Lady in Blue`(Aster dumosus `Lady in Blue`) zeigt ihre kleinen, lila Blüten von August bis Oktober, mit etwas Glück sogar bis November.
Sie wächst kugelig und erreicht bis zu 40cm Höhe und Breite, somit gehört die kleine Lady zu den Kissen-Astern.
Hier könnt Ihr sehen, wie wunderbar das Orange der Rose Westerland und das Lila der Herbst-Aster miteinander harmonieren. Diese Farbkombination soll Wohlbefinden auslösen. Stimmt! Oder?
Mein Pflanztipp für Euch:
Die Kissen-Aster macht sich gut im Vordergrund am Rande eines sonnigen Staudenbeetes. Dort sollte sie in 3er Gruppen gepflanzt werden.
Tolle Partner sind, neben Rosen, auch Gräser und mittelhohe Stauden, wie zum Beispiel das rote Lampenputzergras (Pennisetum setaceum`Rubrum`) und der weiße Scheinsonnenhut (Echinacea purpurea `Alba`). Beide sind etwa zimperlig und benötigen einen Winterschutz!
Sollte das Beet etwas wuselig auf Dich wirken, dann sorgt eine Buchsbaumkugel für Ruhe.
Wer wird denn gleich rot werden?
Dieser feuerrote Fächerahorn ist auf meinem Weg durch den Herbst nicht zu übersehen. Schon aus der Ferne sehe ich das wirklich knallrote Herbstlaub leuchten.
Es könnte sich bei diesem wunderschönen Exemplar um den Fächerahorn `Skeeters Broom`(Acer palmatum `Skeeters Broom`) handeln.
Das tolle Rot entwickelt dieser Ahorn meist nur, wenn er in der Sonne steht. Ist der Standort zu schattig, dann bleibt das Laub oftmals grün.
Dieser mehrtriebige Bursche passt, mit seiner Wuchshöhe von circa 2,00m, gut zu meinem obigen Pflanztipp. Ihr solltet darauf achten, dass er den Stauden nicht das Licht nimmt. Die Stauden sollten nach Süden ausgerichtet sein und der Ahorn im Hintergrund thronen.
Solche mehrtriebigen Gehölze lassen sich in der dunklen Jahreszeit stimmungsvoll beleuchten.
Hach! ...mein Gartenplanerherz gerät ins Schwärmen!