Als Gartenplanerin werde ich häufig mit Werbung konfrontiert, was unter anderem dafür sorgt, dass ich immer auf dem neusten Stand in Sachen Gartenbau bin.
Neulich wurde ich allerdings ziemlich wütend. Ich bekam von einem niederländischen Unternehmen eine Infomail über Maufwurfschutzgewebe.
Da rühmt sich diese Firma doch tatsächlich damit, dass aufgrund des Gittergewebes nicht nur Maulwürfe dem Garten fernbleiben, sondern auch Nützlinge sterben.
Nicht einmal vor dem so selten gewordenen Maikäfer wird da Halt gemacht!
Zusammenfassung der Infomail:
Das Maulwurfschutzgewebe, ein Kunststoffgewebe mit einer Maschenweite von 1mm x 3mm, wird in einer Bodentiefe von 5-10cm ausgelegt. Darauf wird anschließend Mutterboden bis zur Aussaathöhe des Rasens verteilt.
Im ersten Jahr entsteht durch die Verwurzelung der
Rasengräser mit dem Maulwurfschutzgewebe eine
feste Einheit gegen Maulwürfe, Engerlinge und
Gartenlaubkäfer.
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Das Weibchen des Maikäfers legt die Eier in einer Tiefe von 5-10 cm unter die Erde, die Engerlinge schlüpfen ca. nach 3 Wochen und erreichen eine Größe, welches
es ihnen unmöglich macht durch das Geflecht aus Maulwurfschutzgewebe und Wurzeln der Rasengräser in einer frostsicheren Tiefe zu kriechen. Bei kälteren Temperaturen zum Herbst und Winter hin
versterben dann die einjährigen Engerlinge. Die Population über weitere 2 Jahre wird verhindert .
Meine persönliche Meinung:
Maulwurfhügel sehen in vieler Augen nicht schön aus, nur selten zerstört der Hügelbau Wege und andere Flächen. Zudem frißt er keine Wurzeln und Pflanzenteile. Er tut uns also nicht wirklich etwas zu leide.
Der Maulwurf gehört einfach zu einem intakten Gartenleben und hilft dieses in der richtigen Balance zu halten, in dem er unter anderem Engerlinge frißt und den Boden lockert. Der Maulwurf ist uns unbemerkt eine große Hilfe im Garten.
Nur weil wir das Grundstück, auf dem sich unser Garten befindet, gekauft haben, sollten wir uns nicht herrausnehmen, wildlebenden Tieren den Zugang zu verwehren. Irgendwo müssen sie ja hin.
Wir sollten uns lieber auf die Tiere und die Natur einlassen, so lange das noch möglich ist.
Ein Garten ohne Leben ist ein toter Garten, in dem wir wenig Entspannung finden werden!
Tipp:
Durchwühlt der Maulwurf immer wieder die selben Stellen auf dem Rasen (hier könnte eine Wasserader entlang laufen), so könnte man in diesem Bereich ein schönes Staudenbeet anlegen und die Hügel fallen kaum noch ins Auge. Gerne biete ich bei der Gestaltung meine Unterstützung an.
Mein Wunsch an alle Gartenfreunde:
Wenn Ihr etwas Neues im Garten ausprobiert, prüft bitte vorher, welchen Nutzen oder Schaden es Eurem Garten, also der Natur, bringt. Oftmals ist es auf dem ersten Blick nicht sofort ersichtlich, welche Nebenwirkungen wir in den Garten einbringen.